Die Geschichte der Stadt Bóly

Die Geschichte der Siedlung  -  wie das die archäologischen Fundstücke beweisen  -  reicht in die späte Steinzeit (Neolithikum) zurück. Im Jahre 1093  -   in der Zeit König Ladislaus des Heiligen-   wurde die Stadt zum ersten Mal in einer Urkunde schriftlich, als kirchlicher Besitz, unter dem Namen Bolok erwähnt. Nach der „Türkenzeit“  -   im Jahre 1703  -   geht das völlig entvölkerte Gebiet in den Besitz des Grafen Adam Batthyany  -   der eine bedeutende Rolle bei der Vertreibung der Türken spielte  -  über. Zur Zeit  Maria Theresias wurden deutsche Leibeigene  in Bóly angesiedelt, deren Nachkommen auch heute noch hier leben. Ende des 19. Jahrhunderts kam das Dorf und das Gut - durch Heirat - in den Besitz der Familie Montenuovo, wo es bis 1945 verblieb. Zur Zeit der Batthyany—Montenuovos bildete sich das heutige Profil  der Siedlung heraus:  breite Straßen, Alleen, Stadtpark. Nach dem II. Weltkrieg wurden ungarische Familien aus dem Oberland und aus dem Komitat Bihar in die Häuser, der nach Deutschland vertriebenen ungarndeutschen Einwohner, angesiedelt. Die Zweisprachigkeit der Einwohner -  die sich aus der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung ergibt  -  spiegelt sich in der Kultur, der Schulbildung und auch im Alltag wider. In den Jahrzehnten nach der Wende hat die Selbstverwaltung eine komplette Infrastruktur ausgebaut (Wasserleitung, Abwasserkanäle, Gasleitung, optisches Kommunikationssystem, Straßen und Fahrradwege) inklusive eines Industrieparks. Bóly bekam im Jahre 1997 den Titel Stadt. Die ungefähr 4000 Einwohner zählende Stadt, spielte schon immer eine wichtige Rolle im kulturellen, sozialen, verwaltungsmäßigen und wirtschaftlichen Leben  der Umgebung.


Batthyány-Montenuovo Schloss


An der Stelle des heutigen Gebäudes stand im 18. Jahrhundert ein Jagdschloss. 1808 begann man mit den Bauarbeiten des heutigen Schlosses wehlces im klassizistischen Stil erbaut wurde. Im äusseren ist es bescheiden, umso wertvoller war aber die innere Einrichtung in den früheren Jahrhunderten. Berühmt waren die schwarzen Möbel, die einst Napoleons Zimmer schmückten. Einige Stücke dieser berühmten Kollektion befinden sich im Museum Wosinsky Mór in Szekszárd. Das Schloss funktioniert zur Zeit als Sanitätskinderheim, nur der 11 ha grosse Schlosspark ist zu besichtigen. Der Park ist ein Natuschutzgebiet. Diese grüne Insel im Herz der Ortschaft ist ein Paradies für diejenige, die Sport treiben oder sich erholen möchten.
 

Batthyány-Montenuovo Mausoleum


Der Bau des Mausoleums wurde von der Frau von Vilmos Montenuovo, Gräfin Julianna Batthyány verordnet, und es wurde im Jahre 1879 beendet. Das kunstvoll gestaltete Gebäude ist eines der schönsten dieser Art im Lande. An beiden Seiten des Portals wurden je vier Säulen aus rotem und weissem Marmor eingebaut. Die Säulen tragen je eine Reliefgruppe. Dem Eingang gegenüber steht ein Altar aus rotem Marmor. Die sterblichen Überreste der Montenuovo-Familienmitglieder ruhen in sechs Grüften. Das neo-romanische und neo-gotische Gebäude ist mit seinen künstlerischen Ausbildungen in ganz Ungarn einzigartig.

Tel.: +36-69/368-691
       +36-20/980-7523
 

Ausstellung über die Ortsgeschichte


Die Ausstellung kann man in dem 1752 erbauten ehemaligen Kornspeicher des Batthyány Herrschaftsgutes besichtigen. Die Ausstellung demonstriert die Geschichte von Bóly und ihrer Umgebung von dem Neolithikum bis zur Revolution und Freiheitskampf im Jahre 1956. Im Erdgeschoss des Gebädes befindet sich die städtische Bibliothek, im ersten Stock kann man das Heimatkundemuseum besichtigen.
Tel: +36-69/868-305
Adresse: Széchenyi Platz 10.

Öffnungszeiten:
Dienstag: 10.00-12.00, 13.00-18.00
Mittwoch-Freitag: 13.00-18.00
Samstag: 14.00-17.00
 

Agrarhistorisches Museum


1,5 km von Bóly entfernt liegt Békáspuszta, das Wirtschaftszentrum des ehemaligen Herrschaftsgutes Montenuovo. Hier, in malerischer Gegend finden wir das Agrarhistorische Museum. Neben der Vergangenheit wurde auch die Achtung der den Menschen dieser Landschaft belebenden Landwirtschaft in der Sammelarbeit zum Ausdruck gebracht. Als Ergebnis dieser Arbeit konnte man dann in einem Teil der ehemaligen Stallungen der Hengststation eine auch staatlich anerkannte agrarhistorische Ausstellung verwirklichen. Die Ausstellung präsentiert Landwirtschaftsgeräte und landwirtschaftliche Produkte der Gegend von Bóly.
 

History-Hall


Die Wandflächen von History-Hall bereiten trotz der Unterbrechung von Tür und Fenster des Saales eine zusammenhängende Gemäldekomposition. Sie besteht aus 12 Einheiten und mit dem Bemalen der über den Fenstern überbrückenden Wandflächen  wurde ein kontinuierliches visuelles Erlebnis ermöglicht.
Wenn wir in den Saal eintreten, erfolgen die historischen Hervorrufungen in apokryphischer und wirklichkeitstreuer Darstellung im Uhrzeigersinn (also von links nach rechts) in freier Interpretation des Künstlers.

Die senkrechte Teilungslinie der Eingangstür wird als zentrale Achse betrachtet; auf der über der Tür befindlichen schmaleren Wandfläche ist die wirkliche, aber durch Fantasiespiel ergänzte Ansicht von Bóly zu sehen.

Auf der rechten Seite des Bildes, als dessen Fortsetzung erscheint der ehemalige Lothaer Wald.
Ganz oben in der Ferne taucht die Nagynyáráder Kirche mit ihrer eigenartigen Silhouette auf, die charakteristisch für die Gegend ist. Sie ist ein besonderes Merkmal für diese schöne Branauer Landschaft in der Nachbarschaft von Bóly.

Wenn wir uns der Ecke des Raumes nähern, ist die Wand bis in die Höhe bemalt. Der daraus hervorgehende Massstabwechsel ist auch in der Darstellung wahrnehmbar.
Hier beginnt man mit den Szenen der 12 Haupteinheiten.
 

EMMAUS


Osterfest in den Weinkellern von Bóly

Emmaus ist ein ursprünglich deutscher Volksbrauch, mit mehr als 100 jähriger Tradition in Bóly. Am Ostermontag erwarten die Weinbauer ihre Verwandten und Bekannten mit charakteristischen Weine der Umgebung. Emmaus wurde im Jahre 2011 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Ungarn aufgenommen.
 

HÜHNERPAPRIKASCH UND WEINLESEFESTIVAL

 

Erster Samstag im September

Die in der Umgebung Lebende kennen das berühmte Hühnerpaprikasch zur Zeit der Weislese schon recht gut. Die Weinbauer bedanken sich mit dem leckeren Hühnerpaprikasch bei ihren Verwandten und Freuden für ihre Hilfe bei der Weinlese. Um diese Tradition noch bekannter zu machen, veranstalten wir jedes Jahr das Hühnerpaprikasch und Weinlesefestival.